Folgende Einstellungen legen fest, in welcher Sprache Menüs, Dialoge, Hilfetexte angezeigt werden. Landesspezifische Eigenschaften wie Tastatur, Währung, Uhrzeitformat, Papierformate, Systemzeit und Zeitzonen können so im System definiert werden.
Programme benötigen oftmals Informationen über Datum und Uhrzeitformat, Währung, Papierformat, Fehlermeldungen u.s.w. Die Lokalisierung und der Zeichensatz werden durch die Umgebungsvariablen „LANG“ und „LC_CTYPE“ gesteuert. Die Auswertung dieser Variablen übernimmt in fast allen Linux Systemen die „glibc“ Bibliothek.
root@home:/etc/default# cat locale # File generated by update-locale LANG="de_DE.UTF-8"
[root@home sysconfig]# cat i18n LANG="de_DE.UTF-8" SYSFONT="latarcyrheb-sun16"
In der ersten Phase des init Prozesses wird die Uhrzeit eingestellt und mit dem Kommando „hwclock“ die Zeit aus der CMOS Uhr des Rechners gelesen. Diese kann die lokale Zeit, GMT (Greenwich Mean Time) oder UTC (Universal Time Coordinated) enthalten. Die UTC löst die MEZ (Mitteleuropäsche Zeit) mittlerweile ab (UTC+1 entspricht der MEZ).
Die globalen Zeitzonen werden als Binärdateien im Verzeichnis „/usr/share/zoneinfo“ gespeichert. Diese können zum ändern der Zeitzone entweder als symbolischen Link mit der gewünschten Stadtdatei nach „/etc/localtime“ oder die Datei direkt nach „/etc/localtime“ kopiert werden.
Konfigurationsdateien | |
---|---|
/usr/share/zoneinfo | Enthält alle vorhandenen Zonendateien (binärdateien) |
/etc/localtime | Enthält die Stadtdatei aus den Zonendateien (binärdatei) |
/etc/sysconfig/clock | Konfigurationsdatei für Zeitzone (Red Hat, SuSE) |
/etc/default/rcS | Konfigurationsdatei für Lokale, GMT oder UTC Zeit (Debian) |
/etc/timezone | Konfigurationsdatei für Zeitzone (Debian) |
root@home:/usr/share/zoneinfo# ls Africa Chile Factory Iceland MET Portugal Turkey America CST6CDT GB Indian Mexico posix UCT Antarctica Cuba GB-Eire Iran Mideast posixrules Universal Arctic EET GMT iso3166.tab MST PRC US Asia Egypt GMT0 Israel MST7MDT PST8PDT UTC Atlantic Eire GMT-0 Jamaica Navajo right WET Australia EST GMT+0 Japan NZ ROC W-SU Brazil EST5EDT Greenwich Kwajalein NZ-CHAT ROK zone.tab Canada Etc Hongkong Libya Pacific Singapore Zulu CET Europe HST localtime Poland SystemV
Informationen ob das System UTC oder die lokale Zeit verwendet kann je nach Distribution in verschiedenen Konfigurationsdateien in Erfahrung gebracht und geändert werden. Bei Red Hat Systemen befindet sich die Datei in „/etc/sysconfig/clock“.
[root@home sysconfig]# cat clock ZONE="Europe/Berlin" UTC=true ARC=false
Bei Debian Systemen in der Datei „/etc/default/rcS“.
root@home:/etc/default# cat rcS # # /etc/default/rcS # # Default settings for the scripts in /etc/rcS.d/ # # For information about these variables see the rcS(5) manual page. # # This file belongs to the "initscripts" package. TMPTIME=0 SULOGIN=no DELAYLOGIN=no UTC=no VERBOSE=no FSCKFIX=no RAMRUN=no RAMLOCK=no
Die Datei „/etc/timezone“ legt die Zeitzone fest.
root@home:/etc# cat timezone Europe/Berlin
Ist ein interaktives Frontend zur Einstellung der Zeitzone. Dieses Programm benutzt ebenfalls die Dateien im Verzeichnis „/usr/share/zoneinfo“. Bei Debian Systemen kann auch das Kommando „dpkg-reconfigure tzdata“ verwendet werden.
root@home:~# tzselect Please identify a location so that time zone rules can be set correctly. Please select a continent or ocean. 1) Africa 2) Americas 3) Antarctica 4) Arctic Ocean 5) Asia 6) Atlantic Ocean 7) Australia 8) Europe 9) Indian Ocean 10) Pacific Ocean 11) none - I want to specify the time zone using the Posix TZ format. #? 8
Please select a country. 1) Aaland Islands 18) Greece 35) Norway 2) Albania 19) Guernsey 36) Poland 3) Andorra 20) Hungary 37) Portugal 4) Austria 21) Ireland 38) Romania 5) Belarus 22) Isle of Man 39) Russia 6) Belgium 23) Italy 40) San Marino 7) Bosnia & Herzegovina 24) Jersey 41) Serbia 8) Britain (UK) 25) Latvia 42) Slovakia 9) Bulgaria 26) Liechtenstein 43) Slovenia 10) Croatia 27) Lithuania 44) Spain 11) Czech Republic 28) Luxembourg 45) Sweden 12) Denmark 29) Macedonia 46) Switzerland 13) Estonia 30) Malta 47) Turkey 14) Finland 31) Moldova 48) Ukraine 15) France 32) Monaco 49) Vatican City 16) Germany 33) Montenegro 17) Gibraltar 34) Netherlands #? 16
The following information has been given: Germany Therefore TZ='Europe/Berlin' will be used. Local time is now: Tue Okt 10 14:46:30 CET 2010. Universal Time is now: Tue Okt 10 13:46:30 UTC 2010. Is the above information OK? 1) Yes 2) No #? 1
You can make this change permanent for yourself by appending the line TZ='Europe/Berlin'; export TZ to the file '.profile' in your home directory; then log out and log in again. Here is that TZ value again, this time on standard output so that you can use the /usr/bin/tzselect command in shell scripts: Europe/Berlin
Manuelle Konfiguration der Systemzeit.
Syntax:
Zeichenkette:
Mit dem Kommando „hwclock“ ist es möglich die Systemzeit in die CMOS Uhr oder von der Hardware Uhr in die Systemzeit zu schreiben.
Syntax:
Optionen:
Das Programm „ntpdate“ wird zur Zeitsynchronisation der Systemzeit über das Internet verwendet. Der „ntp“ (Network Time Protokoll) Dämon nutzt dabei den UDP Port 123. Durch die Angabe eines Zeitservers wird dann die Systemzeit über den Zeitserver aktualisiert.
root@home:~# ntpdate pool.ntp.org 20 Nov 12:37:43 ntpdate[3193]: adjust time server 83.169.43.165 offset 0.023603 sec
Hier wurde die Systemzeit aktualisiert und die Zeitdifferenz zwischen dem Zeitserver und der Systemzeit dargestellt.
Dieser Daemon „ntpd“ ermöglicht es, das System als Zeitserver einzurichten. Es können dann andere Rechner, sich mit der Systemzeit Ihres Zeitservers syncronisieren.
Die Hauptkonfigurationsdatei für den „ntpd“ Dienst befindet sich in der Datei „/etc/ntp.conf“. Hier stehen die Adressen für die zu aktualisierenden Rechner und ein Verweis auf den Driftfile, der je nach Linux Distribution im Verzeichnis „/etc/ntp.drift“ liegt und dafür verwendet wird um Ungenauigkeiten der System Uhr festzuhalten. Die Abweichungen werden auf eine Millionstel Sekunde ermittelt und in die Driftdatei geschrieben.
Beispiel einer ntp.conf:
server ptbtime1.ptb.de prefer server europe.pool.ntp.org server pool.ntp.org server de.pool.ntp.org driftfile /var/lib/ntp/ntp.drift
Die Option „server“ legt die zu verwendenden Zeitserver fest. Wird ein Zeitserver mit der Option „prefer“ versehen, wird dieser bevorzugt behandelt. Die Option „driftfile“ legt fest, in welcher Datei die Abweichungen der Systemuhr protokolliert werden. Der „ntpd“ Daemon verwendet diese Datei dann, um die Systemzeit automatisch anzupassen, sollte kein NTP-Server zur Synchronisation verfügbar sein.
Das Diagnoseprogramm „ntpdc“ kann den „ntpd“ Daemon über den aktuellen Zustand und Veränderungen untersuchen. „ntpdc“ kann entweder im interaktiven Modus oder unter Verwendung von Befehlszeilenargumenten benutzt werden.